Spinstruktur

Spịnstruktur,

 

in Festkörpern der Ordnungszustand der Elektronenspins der Gitteratome in bestimmten magnetischen Phasen. Man unterscheidet ferro-, antiferro- und ferrimagnetische Spinstrukturen. In einem einfachen Ferromagneten (Ferromagnetismus) sind alle Spins in jeweils einem Weiss-Bezirk parallel ausgerichtet, und es tritt ein spontanes magnetisches Moment auf. Bei antiferromagnetischer Ordnung sind die Spins im Weiss-Bezirk paarweise antiparallel orientiert. Die so gebildeten, gegeneinander gerichteten ferromagnetischen Untergitter kompensieren sich, und das resultierende magnetische Moment verschwindet (Antiferromagnetismus). Ferrimagneten (Ferrimagnetismus) besitzen zwar antiparallele Spinorientierung, die Kompensation ist aber nicht vollständig, und es gibt spontane Magnetisierung. Die Ausbildung einer Spinstruktur ist auf die Austauschwechselwirkung benachbarter Spins zurückzuführen; deren Kopplungskonstante bestimmt den Ordnungstyp. Die Spinstruktur liegt nur am absoluten Nullpunkt der Temperatur in reiner Ausprägung vor und geht bei der jeweiligen Übergangstemperatur (Curie-, Néel-Temperatur) in den paramagnetischen Zustand über.